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Der Beginn einer neuen Tradition

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Wohlschmeckende Getränke und leckere Appetithäppchen erst in der Pause? Nein, so wollte der Jahrgang 12 seine große Revue nicht gefeiert wissen. Schon beim Betreten des Foyers des Schulzentrums fiel den Besuchern das reichhaltige Buffet, für das Schüler und Eltern gemeinsam Sorge getragen hatten, ins Auge. Wer mochte, durfte sich sofort stärken. Nur ein paar Meter weiter hatten die Schüler der Abiturientia zudem ihren Tombolastand aufgebaut. Mehr als 1000 Lose standen zum Verkauf. Vier Hauptpreise - eine Oldtimer-Fahrt, Karten für das GOP- Varieté, Karten für das Adel-Tawil-Konzert in Halle sowie Gutscheine für Golf-Schnupperkurse beim GC Teutoburger Wald - wurden während der Show verlost. Motor der Veranstaltung Mit Lea Wächter, Britta Hollmann und Jannik Leimkuhl waren es denn auch drei Schüler, die als Orga-Team zum Motor der gesamten Veranstaltung geworden waren. Warum sie »Abi on stage« überhaupt auf die Beine gestellt haben? „Zur Finanzierung unserer Abiveranstaltungen”, erklären die drei. „Aber auch, um mit allen noch einmal etwas gemeinsam zu machen”, betont Lea Wächter. „Wir wollen eine kleine Tradition ins Leben rufen”, hofft Jannik Leimkuhl zugleich, dass sich Nachahmer-Jahrgänge finden werden. Das Programm der Revue - es war immens breit gefächert. Da entbot etwa ein Teil der Schülerinnen mit einer Jazztanz-Choreografie zu Eminems »The Monster« sein Können. Da stellte sich der Deutsch-Kursus samt seinem Lehrer Josef Scheele-von Alven auf die Bühne, um eine mehr schulbezogene Version des Ärzte-Hits »Männer und Frauen« vorzutragen. Da sorgten Schüler des Englisch-Kurses mit ihren Erlebnissen im Labyrinth der Gärten von Hampton Court Palace in London für ausgiebige Zwerchfellreizungen. Jonas Wilinski und Jannik Leimkuhl hatten ihnen zugespieltes Filmmaterial entsprechend aufgearbeitet und bewiesen, dass selbst die fähigsten Köpfe schon mal in die Irre zu laufen vermögen. Da hatte moderner Pop, etwa im Gewand von Adeles »Someone like you« (vorgetragen von Kathrin Weil, live am Flügel von Hanna Düfelsiek begleitet) ebenso seinen Platz wie Lindsay Stirling‘s »Chrystallize« (auf der Violine gespielt von Alexander Temme) oder Wolfgang Amadeus Mozarts »Divertimiento«, das Jannik Leimkuhl (Klarinette) und David Märtins (Flügel) souverän bis zum Schluss vorführten. »Feel the spirit of Africa«, rief Sil Nyang den Besuchern zu, die begeistert in den Rhythmus der Trommeln mit einstimmten, die der Gambianer sowie zwei seiner senegalesischen Freunde anstimmten. Mit viel Ideenreichtum präsentierten Felix Kimpel und Lehrer Andreas Frerkes, wie viele Songs sich auf ein und dieselbe Akkordfolge spielen lassen. Von »No woman, no cry«, bis »Forever young«, von »Let it be« bis »Can you feel the love tonight« spannte sich der Bogen. Ebenfalls - allerdings nicht nur - um den Bogen ging es auch bei Marlon Räker. Seine Version von Mark Summers »Julie-O« zog das Publikum absolut in den Bann. Donnernder Applaus war der wohlverdiente Lohn für ein toll vorgetragenes Werk. Immer wieder lockerten kleine Sketche das Programm auf, zeigten etwa Britta Hollmann und Lisa Uhle Szenen einer Ehe, versuchten Nadine Arnholz, Andrea Meyer zu Hoberge und Joanna Albrecht dem Sohn (Oliver Ritter) mit skurrilen Mitteln das Dividieren beizubringen. Marlon Räker und Julian Fischer hatten es im Restaurant mit einem sehr eigenwilligen Ober (Julius Böhm) zu tun. Und die Mitarbeiterin des Jobcenters (Lena Schulz) verzweifelte an ihrem Kunden (Hanna Düfelsiek). Dreimal stand auch die Literatur im Mittelpunkt. So erinnerte Joanna Albrecht mit ihrem Poetry Slam an die vergangene Schulzeit. Julian Fischer trug in den Worten Stevensen Haiwiler die Freuden vor, die der Winter in Form von Schnee bereithalten kann. Und Adriane Jannaber schließlich beeindruckte mit ihrem frei vorgetragenen Text, der einen Ausblick auf die Zeit nach der Schule wagte. Gefühlvolle Worte, die vielen im Saal aus der Seele sprachen und zum Nachdenken anregten. Schwungvolles Abschiedslied Ein Abend mit ernstem Schluss also? Nein, keineswegs. Dafür war nicht nur die Umsetzung des Märchens vom Aschenbrödel einfach zu komisch und zu klug inszeniert. Und dafür war das Abschiedslied dieses Jahrgangs - eine umgedichtete Version von »Wenn nicht jetzt, wann dann« - einfach zu schwungvoll. Ein wirklich toller Abend, durch den Adriane Jannaber und Felix Kimpel als Moderatoren-Team geführt hatten. „Es gibt ein Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler, das Abitur zu ihrem Projekt zu machen”, freute sich auch Schulleiter Josef Scheele-von Alven über die überaus gelungene Premiere. „Ich fand die Mischung sehr gelungen”, lobte er das „Wahnsinns-Potenzial” seiner Schüler. „Wenn sich so der Wunsch äußert, Abitur zu zelebrieren - was wollen wir mehr?”

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