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Brok schwört auf Europa ein

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Steinhagen (mut).
Einen so weit gereisten und dazu international gefragten Redner hat die CDU in Steinhagen nicht alle Tage zu Gast. Umso mehr freute sich Ortsverbandsvorsitzender Dirk Lehmann, mit Elmar Brok beim CDU-Frühjahrsempfang einen Mann begrüßen zu können, der als Konfliktlöser im Streit zwischen Russland und der Ukraine zurzeit sehr gefragt ist. Der Europaabgeordnete Brok ist erst vor wenigen Tagen aus Irland zurückgekehrt. „Am Donnerstag habe ich noch mit Julia Timoschenko zu Mittag gegessen”, berichtete der gefragte CDU-Politiker beim Gespräch in
Steinhagen.
Am Freitag habe er mit Vitali Klitschko an einem Tisch gesessen. Wie in unserer Zeitung mehrfach berichtet, ist Brok bemüht zu helfen, die internationalen Streitigkeiten beizulegen. Am Sonntag erklärte er in Steinhagen, wie das gelingen könne. Der Europaparlamentarier Elmar Brok warb in seinem Vortrag für die nächste Europawahl im Mai. Es sei nun wichtiger denn je, am 24. Mai zur Wahl zu gehen, denn „das europäische Parlament hat jetzt etwas zu sagen”, verwies Brok auf die gestiegene Bedeutung. Und: „Wir alle wählen jetzt die Spitze der europäischen Regierung.” Wie wichtig die Europäische Union ist, sehe man nun am Beispiel der Ukraine. „Wir brauchen die EU nicht nur in Fragen von Währung und Wirtschaft”, so Brok. Der 67-jährige gebürtige Verler - heute lebt er in
Bielefeld-Heepen
- erzählte ruhig und verständlich. Seinen Vortrag verfolgten auch Landrat Sven-Georg Adenauer und CDU-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Ralph Brinkhaus. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so gebannt lauschten die Gäste dem politischen Schwergewicht, das von seinen Gesprächen in Kiew berichtete und über die Zusammenhänge im Konflikt um die ukrainische Halbinsel Krim. „Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation, will ein neuer Peter der Große sein”, so Brok. Nach und nach wolle er die einstigen Staaten der Sowjetunion „in sein Reich” zurückholen und eine neue eurasische Union gründen - unter seiner Führung. „Das dürfen wir nicht zulassen”, machte Brok deutlich. Auch wenn das für den Handelspartner Deutschland wirtschaftliche Folgen hätte - „das müssen wir in Kauf nehmen”. „Wir müssen zwar mit den Russen gut zusammenarbeiten”, so Brok. „Das geht aber nicht um den Preis, dass ein Volk das andere überfällt.” Den Menschen in der Ukraine gehe es um Freiheit und Demokratie - so wie sie in den Ländern der EU gelebt werde. In seiner Rede ging er auch auf die Abhängigkeiten des Westens vom russischen Gas ein. Doch die Zukunft der erneuerbaren Energien könne wiederum für Russland zum Problem werden, wenn die Nachfrage nach Gas sinkt. Fast 100 Zuhörer waren in die Mensa im Schulzentrum gekommen. Der CDU-Ortsverband Steinhagen hatte zum politischen Frühjahrsempfang geladen. Und die Resonanz war mit 87 Anmeldungen erstaunlich groß. „Sonst haben wir um die 60”, sagte Fraktionssprecher Herbert Mikoteit erfreut. Ob das nun an Gastredner Brok lag, oder am Heringsstipp mit Kartoffeln, das vermochte die Verbandsspitze nicht zu sagen. Ex-Vorsitzender Karl-Heinz David hatte einmal mehr für das schmackhafte Mittagessen gesorgt, an dem sich die Gäste nach dem Vortrag Broks labten.

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