Nun gehts dem Sportlerheim in Amshausen an den Kragen. So wie jetzt, mit enormem Energieverbrauch, kann es auf jeden Fall nicht weitergehen. Deshalb muss der Fachausschuss für Schulen, Jugend, Sport und Kultur des Gemeinderates am kommenden Dienstag über die Zukunft des 57 Jahre alten Gebäudes am Sportplatz Amshausen beraten. Als „stark renovierungsbedürftig” bezeichnet der Bürgermeister das Sportlerheim an der Amshausener Straße 89.
Derzeit sind die zwei Wohnungen in den beiden Obergeschossen unbewohnt. Nur das Erdgeschoss wird von der Flug-sportvereinigung (FSV) Ravensberg als Vereinsheim genutzt. Ebenso das Nebengebäude. Die ehemaligen Dusch- und Umkleideräume nutzen die Flugsportfreunde als Werkstatt. Und die ist dem Verein noch wichtiger als das Hauptgebäude.
Vier Varianten wird Bürgermeister Klaus Besser dem Fachausschuss am Dienstag vorstellen. Die vermeintlich günstigste wäre der Abriss des Hauses. 25 000 Euro würde das kosten. Jedoch müsste zusätzlich eine neue Lagermöglichkeit für das Heizöl gesucht werden, mit dem das benachbarte Vereinsheim des TSV Amshausen versorgt wird. Alternativ könnte die Heizung auf Gas umgestellt werden, was ebenfalls Umrüstungskosten mit sich bringt. Und auch die Flugsportler bräuchten eine neue Bleibe.
Die Kosten für einen Neubau hat die Gemeindeverwaltung noch nicht ermittelt. Sie dürften jedoch höher liegen als der Kostenvoranschlag für eine grundlegende Sanierung des Altbaus. Die beziffert die Bauwerkstadt GmbH aus Werther mit gut 340 000 Euro. Die Gemeinde stellt der FSV keine Miet- oder Energiekosten in Rechnung.
Lediglich eine Übergangslösung könnte die Stilllegung der Mietwohnungen sein. Sämtliche versorgungsleitungen würden gekappt, damit es nicht zu Frostschäden kommt. Und die FSV könnte das Erdgeschoss vorübergehend weiter nutzen.
Vor allem energietechnisch ist das Haus in einem schlechten Zustand. Dach und Wände sind kaum gedämmt, Rollädenkästen sind undicht und auch die Heizleitungen sind nicht gedämmt. So haben sich die Heizkosten (13 300 Euro in 2012, inklusive TSV-Vereinsheim) in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt.
Um sich ein tatsächliches Bild von dem Zustand des Hauses zu machen, werden sich die Kommunalpolitiker das einstige Jugendheim am Dienstag, 17.30 Uhr, vor Ort ansehen. Anschließend, etwa gegen 18.30 Uhr, beraten die Politiker im Rathaus über die Zukunft des Hauses. Noch ist Zeit, finanzielle Mittel im Etatplan für das neue Jahr einzustellen. Oder aber, das Projekt wird bis 2015 geschoben. (Juergen Wolgemuth)
↧