Steinhagen. Bereits gestern Nachmittag hat Klaus Besser überraschend verkündet, seine Wahlzeit als Bürgermeister freiwillig verkürzen zu wollen. Gewählt ist er als Bürgermeister eigentlich bis Oktober 2015.
Er habe sich bewusst viel Zeit gelassen mit der Entscheidungsfindung, erklärte Amtsinhaber Besser gestern gegenüber dem Haller Kreisblatt. Einerseits wolle er seine Familie hinter sich wissen, andererseits hat er die Entscheidung einiger Kollegen im Kreis Gütersloh und die des Landrates abgewartet. Auch Sven-Georg Adenauer hatte sich erst in der vergangenen Woche geäußert, dass auch er seine Amtszeit verkürzen und sich im Mai 2014 erneut zur Wahl stellen wolle. Klaus Besser tut es ihm nun gleich.
„Ich bin zuversichtlich, dass ich wiedergewählt werde”, sagte Besser gestern und sprühte vor Zuversicht. Für den 53-Jährigen wäre es die vierte Bestätigung im Amt. Seit 1994 ist Besser Bürgermeister, zunächst ehrenamtlich, seit 1996 hauptamtlich. Dreimal ist er bereits wiedergewählt worden: 1999 mit 59 Prozent, 2004 mit 65 Prozent, 2009 mit 74 Prozent.
„Es macht mir nach wie vor große Freude, in meiner Heimatgemeinde, in der ich geboren und aufgewachsen bin, Bürgermeister zu sein. Denn es gibt noch viel zu tun und ich will weiterhin meine Erfahrung einbringen - an der Spitze der Verwaltung und als Repräsentant der Gemeinde.”
Gleichwohl - dass Besser erneut als Bürgermeister kandidieren will, daraus hat der Diplom-Verwaltungswirt nie einen Hehl gemacht. Er fühlt sich jung genug für eine weitere Legislaturperiode von sechs Jahren. Dass er aber vorzeitig kandidiert, das habe er erst in den vergangenen Tagen entschieden.
Eine separate Bürgermeisterwahl hätte auch seine Vorteile, erklärt Besser. Denn das stärke das Amt und den Wert des Bürgermeisters an sich. Die Vorteile der früheren Wiederwahl hätten dann aber überwogen, so Besser. Eine zusätzliche Wahl hätte der Gemeinde zusätzliches Geld gekostet. Mit seiner Entscheidung erspart Besser der Gemeinde nun etwa 20 000 Euro.
Und: „Für die Bürger steht nun nur ein Urnengang an. Dann hat der Wähler fünf Stimmen”, erklärt Besser: „Für das Europäische Parlament, für den Kreistag, den Landrat, den Gemeinderat und den Bürgermeister.” Und die Zusammenlegung erspart auch eine zusätzliche Zeit des Wahlkampfes und der politischen Unsicherheit.
Dass er den rechtlich möglichen Spielraum voll ausnutzt - bis Ende November muss er sich äußern - und damit den politischen Gegnern weniger Zeit für den Wahlkampf lässt, kommentiert Besser mit einem schelmischen Lächeln und sagt: „Der Wahlkampf ist kürzer. Als Amtsinhaber ist das sicher angenehm, das bestreite ich nicht.”
Auch wenn es zunächst keinen Gegenkandidaten gibt, so gibt sich Besser dennoch motiviert. „Ich bin dennoch bestrebt, für mich zu werben. Ich möchte auf jeden fall mehr Ja- als Nein-Stimmen erhalten.” (Juergen Wohlgemuth)
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