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Sie sorgen für Ordnung im Dorf

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Glück im Unglück haben dabei jene Falschparker, die die Ordnungsamtsmitarbeiter bemerken und sie ansprechen. Denn eigentlich ist es Corinna Jones viel lieber, sie kann den Falschparker auf seinen Fehler aufmerksam machen und fürs nächste Mal sensibilisieren, anstatt ihm kommentarlos ein Knöllchen an die Windschutzscheibe zu klemmen. „Manche haben einfach Stress gehabt und die Scheibe vergessen”, zeigt Corinna Jones Verständnis. Einfach weitergehen, wenn die Scheibe fehlt, darf sie trotzdem nicht. „Aber wenn jemand mich anspricht, bevor ich alles offiziell eingetragen habe, dann bin ich nachsichtig.” Seit dem 1. April kontrolliert sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Miroslav Blazevski (24) den ruhenden Verkehr. Dritte im Bunde ist Annegret Barteldrees (49). Sie ist eher in den Abendstunden mit ihrem Kollegen Blazevski unterwegs und sorgt auf Spielplätzen und bei Feiern für Ordnung. Die Gemeinde hat die drei Ordnungsamtsmitarbeiter neu eingestellt, um den stetig steigenden Bedarf abzudecken. Die bisherigen Kollegen hatten einfach zu viele Überstunden angehäuft, denn die Aufgaben werden immer mehr - von der Kontrolle der Marktstände über die Anwesenheit bei Festen bis hin zum klassischen Knöllchenverteilen. Die drei neuen Mitarbeiter teilen sich dabei eine Vollzeitstelle. Ein erster großer Einsatz für Miroslav Blazevski und Annegret Barteldrees kam nur vier Wochen nach Arbeitsbeginn: der Tanz in den Mai in Brockhagen. Unterstützung erhielten sie dabei von Regina Höppner. Die erfahrene Kollegin zeigte ihnen, worauf es ankam. Und am Ende des Abends waren alle drei ganz zufrieden mit dem Ergebnis: Große Probleme hätte es nicht gegeben, erinnert sich Miroslav Blazevski. „Wir haben 30 Kids rausgepickt und deren Personalien aufgenommen”, sagt der 24-Jährige. Diese Partygäste waren aufgefallen, da sie deutlich zu jung wirkten. Ärger gegeben hätte es nicht. „Wir haben das Gespräch gesucht”, macht Miroslav Blazevski deutlich, dass dies für die drei neuen Ordnungsamtsmitarbeiter höchste Priorität hat. Und auch bei Kontrollen auf beliebten Spielplätzen, die abends gern von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt werden, setzt Miroslav Blazevski auf Kommunikation. Bisher hat das immer gut funktioniert. Eine Fortbildung zum Thema Deeskalation zeigte den drei »Neuen«, wie sie mit aggressiven Mitbürgern umgehen sollten, um Streit zu vermeiden. Anwenden mussten sie von dem Erlernten bisher aber noch nichts. „Hier sind alle sehr nett”, so Corinna Jones. „Manche finden es auch gut, dass ich kontrolliere.” Das Ordnungsamt ist dabei übrigens auf Mithilfe der Bürger angewiesen. „Anregungen, wo wir mal schauen sollten, finden wir gut”, so Jones. Auf die Parksituation im Dorf hat Corinna Jones übrigens einen ganz anderen Blick als viele Steinhagener. Die 47-Jährige kommt aus Gütersloh und kennt das Prinzip der kostenlosen Parkplätze von dort so gut wie gar nicht. „Die Parksituation hier ist doch brillant”, schwärmt sie. Sie hofft, dass ihre regelmäßigen Rundgänge dazu führen, dass immer weniger Autofahrer die Parkscheibe vergessen oder falsch parken. „An manchen Tagen parken die Steinhagener super, an manchen scheinen sie die Verkehrsregeln komplett vergessen zu haben.” Ein Punkt, der neben der vergessenen Parkscheibe häufiger vorkommt, ist das Falschparken auf dem Marktplatz. Denn dort darf man nur innerhalb der weiß markierten Parkflächen stehen, nicht daneben. Darauf scheinen aber viele - trotz der Vielzahl an markierten Flächen - nicht zu achten. Und das kann teuer werden.

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