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Dorfteich bekommt sechs Betoninseln

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Von Frank Jasper

Steinhagen.
Es braucht nicht mehr all zu viel Fantasie, um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie der Park am Dorfteich in wenigen Wochen aussehen könnte. Die Mitarbeiter der Firma Kahleis haben bereits neue Wege geschaffen, das Fundament für die Boulebahn geschottert und einen Steg an den kleinen See montiert. Gestern wurden mit einem Kran sechs runde Betonblöcke in das Gewässer eingelassen.

"Das ist für mich auch etwas Besonderes", sagt Landschaftsarchitekt Jürgen Edenfeld, während der Kran den dritten Block vorsichtig herablässt. Die Rundlinge wiegen zwischen drei und 13 Tonnen und haben einen Durchmesser von bis zu 2,50 Metern. Wer künftig nicht den Weg um den Teich herum gehen will, kann über die runden Blöcke springen, die als Plattenweg auf dem Rasen weitergeführt werden. Im Sommer kann man hier auch die Beine im Wasser baumeln lassen. Die Holzbrücke wird es hingegen nicht mehr geben.

Der Sichtbeton taucht als verbindendes Element überall im Park auf. Rechteckige Blöcke laden an mehreren Stellen als Alternative zu den Bänken, die es auch gibt, zum Hinsetzen ein. Sie werden der Anlage einen modernen Charakter verleihen. Außerdem hat Jürgen Edenfeld zwei Liegen aus Sichtbeton geordert, die am Ufer aufgestellt werden.

"Der feuchte Winter hat die Arbeiten etwas gebremst, aber zurzeit können wir sehr gut durcharbeiten", gibt der Landschaftsarchitekt aus Rietberg einen Einblick in den Zeitplan. Weitere Ausstattungselemente wie Bänke, Laternen und Fitnessgeräte seien bereits bestellt, so dass sie im März installiert werden können. "Im April werden dann die Anpflanzungen vorgenommen. Ich gehe davon aus, dass wir Ende April fertig sind", so Jürgen Edenfeld.

Laut Bauamtsleiter Stephan Walter, der sich gestern ebenfalls ein Bild vom Baufortschritt machte, ist für den 9. Mai die offizielle Eröffnung geplant. Es ist der Tag der Städtebauförderung. Das passt ganz gut, wird die rund 640 000 Euro teure Maßnahme doch zur Hälfte über Städtebaumittel finanziert. Die 160 000 Euro teure Gewässerrenaturierung des Jückemühlenbachs auf dem Areal, die parallel stattfindet, wird sogar zu 80 Prozent gefördert.

Nach der Fertigstellung werden Spaziergänger ein etwas erweitertes Wegenetz vorfinden. "Viele Bürger hatten sich gewünscht, dass die Möglichkeit besteht, den Dorfteich zu umrunden", berichtet Stephan Walter. Das ist nun möglich. Außerdem gibt es eine Verbindung zur neuen Klimaschutzsiedlung am Hilterweg.

Eine echte Zierde für den Park sind die schwebenden Platten aus Carbonstahl, über die die Fußgänger durch ein kleines Wäldchen flanieren können. In dem 36 Meter langen Stück ist der Satz »Mein Wald, was bist du schön« aus einem Gedicht von Emil Besser herausgeschnitten worden. Neben der deutschen Fassung gibt es den Ausspruch auch noch auf Niederländisch und Italienisch - eine Reminiszenz an Steinhagens Partnerstädte Woerden und Fivizzano.

Fast fertig ist auch der Steg, von dem aus die Besucher künftig auf den Teich blicken können. Dort ist der Wasserstand zurzeit sehr niedrig. Für die Bauarbeiten wurde dem Gewässer der Hahn abgedreht.

Über den Jückemühlenbach kann dem Teich später wieder Wasser zugeführt werden. Bewohnt wird das Gewässer von Rotfedern und einigen Goldfischen, die von Bürgern dort ausgesetzt wurden. Die Stockenten, die hier sonst ihre Runden drehen, haben sich verzogen. Nur ein Teichhuhn schippert neugierig unter dem neuen Steg entlang. "Die Enten werden wiederkommen", sagt Jürgen Edenfeld, der hier vor wenigen Tagen sogar einen Eisvogel gesichtet hat. Zur Belüftung des Gewässers wird eine Wasserfontäne installiert.

Bei der Wahl der Pflanzen hat Jürgen Edenfeld darauf geachtet, dass der neu gestaltete Park künftig mehr blühende Farbtupfer aufweist. Etwa durch Rosen und Wildstauden. Gleichzeitig soll die Anlage, die vom Steinhagener Bauhof betreut wird, pflegeleicht leicht sein.


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