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Mit Gesang Brücke in die Toscana geschlagen

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Aber der Reihe nach: Erste Kontakte zum Coro la Montanara knüpfte bereits 1978 Dieter Flöttmann, um den aus Funk und Fernsehen bekannten Chor 1980 auf dem Steinhagener Weihnachtsmarkt zu präsentieren. Zwei Jahre später empfing der AGS-Vorsitzende und damalige Weihnachtsmarkt-Organisator die italienischen Sängerinnen und Sänger erneut in Deutschland, wo ein Konzert der Aktionsgemeinschaft Steinhagen mit dem Altenhagener Kinderchor, der Sängergemeinschaft und dem Coro la Montanara anstand. „Bei dem Konzert verrenkte sich Vittorino Moratti den Rücken. Ich weiß noch, dass er vor Ort von Dr. Klaus Godt versorgt und danach in die Klinik eingeliefert wurde. Die Sänger waren alle privat untergebracht. Vittorino wohnte bei uns. Wir haben ihn dann wieder aufgepäppelt”, erinnert sich Karl-Heinz Volkmann. Gerne nahm die Sängergemeinschaft die Einladung nach Fivizzano an und machte sich im Juli 1984 auf den Weg. „Mit 71 Personen und einem zerlegbaren Klavier im Doppeldeckerbus”, berichtet Karl-Heinz Volkmann. Die persönlichen Freundschaften, die Anfang der 1980er Jahre geknüpft wurden, gelten als Wegbereiter der Städtepartnerschaft. Dieter Flöttmann, damals auch Mitglied des Steinhagener Gemeinderates, überreichte Fivizzanos Bürgermeister Sindaco Boiardi eine offizielle Botschaft der Gemeinde Steinhagen, in der erstmals eine Bereitschaft für eine Städtepartnerschaft angefragt wurde. „Die Initiative ging damals von Steinhagen aus. Der Europagedanke sollte gefestigt werden und die Politik hatte Städtepartnerschaften als geeignetes Mittel dafür erkannt”, erklärt Dieter Flöttmann. Ein Jahr später traf eine offizielle Delegation des Stadtrates von Fivizzano in Steinhagen ein, um Gespräche über eine mögliche Partnerschaft zu führen. Der Gegenbesuch mit einer Steinhagener Ratsdelegation folgte im März 1986. Die gut gelaunte Reisegruppe lernt die Dolce Vita in Fivizzano kennen - und schätzen. Bürgermeister Heinrich Consbruch, sein Vorgänger Rudi Wolf, die Ratsherren Hans-Ulrich Lucke, Gerold Sarimski, Dieter Flöttmann und Kämmerer Ulrich Pötting sowie das Ehepaar Gerlinde und Reinhard Wehmeier kehren mit positiven Eindrücken aus Fivizzano zurück. 1987 beschloss der Steinhagener Rat mit 24-Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen die Städtepartnerschaft mit Fivizzano. Zuvor hatte es Gespräche mit Vertretern der holländischen Stadt Woerden gegeben, zu der Steinhagen bereits seit 1972 eine Städtepartnerschaft unterhält. Vor dem Hintergrund eines geeinten Europas stellte man sich in Steinhagen ein »Dreigestirn« aus den drei Kommunen vor. Am 10. September 1988 war es so weit: Im Steinhagener Ratssaal unterzeichneten Heinrich Consbruch und der Kulturdezernent aus Fivizzano, Pier Giorgio Belloni, die Partnerschaftsurkunde. In den vergangenen 25 Jahren hat sich gezeigt, dass zumindest ein Großteil der hehren Ziele, denen sich die Unterzeichner damals verpflichtet fühlten, auch eingehalten wurden. Einen Austausch in den Bereichen Bildung, Kultur und internationaler Gastronomie hatten sich die Väter der Städtepartnerschaft ebenso auf die Fahnen geschrieben wie generationenübergreifende Kontakte auf Vereinsebene und in der Wirtschaft. Tatsächlich hat es viele Begegnungen in den zurückliegenden Jahren gegeben. „Dabei sind wir immer aufeinander zugegangen, wie es sich unter Freunden gehört”, bringt Karl-Heinz Volkmann das Verhältnis zwischen Deutschen und Italienern auf den Punkt. ¦ Weitere Berichte zur Städtepartnerschaft folgen.

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